Pfarrkirche |
1866 bestimmte das Testament des verstorbenen Maurermeisters Johannes Discher, dass seine Heimatgemeinde aus seiner Hinterlassenschaft
20.000 Gulden zum Bau einer Kirche zu Kransberg bekommen solle. 1872 im September konnte dann der Grundstein gelegt werden.
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Kransberg Pfarrkirche
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Allerdings konnte nicht sofort mit dem Bau begonnen werden, da das Geld nicht reichen sollte, da zwischen Testamenterstellung
und 1872 13 Jahre ins Land gingen und die Baupreise gestiegen waren, so wurde dann eine Genehmigung aus dem bischöflichen Ordinariat
erteilt, noch 2000 Gulden aus dem Erbe Discher an die Gemeinde Kransberg anzuweisen.
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Am 16. August 1875 goss Andreas Hamm, Glockengießer zu Frankenthal zwei neue Glocken für die fast fertige Kirche, die mittlere stammte noch von 1828.
Am 12. Oktober dann konnte die neue Kirche eingeweiht werden durch Bischof Dr. Josef Blum. Am 5.11.1883 wird die bisherige Pfarrkirche,
die Schlosskapelle an Baron von Biegeleben verkauft. 1933 wird der neue Hochaltar eingeweiht, die Altarstufen mit Marmor belegt.
Links und Rechts im Chorraum werden zwei Reliefs angebracht.
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Am 11.02.1942 werden 2 der 3 Glocken zu Kriegszwecken eingezogen, man nimmt an, das die eine bereits vorher abgenommen wurde
und versteckt wurde. 1954 wurden dann zwei neue Glocken angeschafft, mit Namen Johannes mit 527 kg und Maria mit 321 kg, beide aus
Glockenbronze, so dass wieder ein vollständiges Glockengeläut zur Verfügung stand.
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1969 erhält die Kirche eine Ölheizung und am 01.07.1976 wird Aufgrund des 2. Vatikanischen Konzils der Altarraum umgestaltet, der Priester
steht jetzt zum Volke hin. 1977 - 1983 werden Renovierungsarbeiten durchgeführt, unter anderem die Stützmauer am Kirchenaufgang, der
Nebeneingang wird behindertengerecht ausgebaut und die Gedenkstätte wird an die ehemalige rechte Eingangtür verlegt. Der Haupteingang
befindet sich nun in der Mitte unter dem Turm. Während der Renovierungsarbeiten findet der Gottesdienst im Bürgerhaus statt.
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Besonders vorzuheben ist die geschnitzte Kanzel aus dem Jahre 1609, die wie der Beichtstuhl, die Kommunionbänke und der Altar, aus dem
Dom zu Limburg sind, sie wurden dort ersteigert. Die Kanzel wurde von dem Schnitzer Wedel Dietterlein aus Fichtenholz gearbeitet, so hatte der
Schalldecke ursprünglich noch einen turmartigen Aufbau, der jedoch durch der Wölbung der Kirchendecke keinen Platz finden konnte.
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Der Josefaltar der sich auf der rechten Seite befindet ist 1882 von Fam. Walter gestiftet worden, der Marienaltar hat 1885 Fam. von Biegeleben gestiftet.
Des weiteren ist noch die historische Orgel aus dem Jahre 1876 zu erwähnen, diese wurde von den Gebrüder Keller aus Limburg gebaut.
Es handelt sich um eine mechanische Kegellade mit hängender Traktur, röhrenpneumatische Registratur, sie ist 330 cm breit und
283 cm tief und kostete damals 4200 Taler.
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1917 wurden 29 Prospektpfeifen ( 47 kg Zinn) zu Kriegszwecken ausgebaut, diese wurden nach dem Krieg durch Zinkpfeifen ersetzt.
1932 war dann die Orgel völlig defekt, sie wurde renoviert durch Orgelbauer Henninger aus Griesheim.
1976 ist die Orgel dann das zweite Mal defekt und schweigt 19 Jahre. Erst 1995 wird sie restauriert und kann fortan wieder in gewohnter
Weise erklingen. Die Kosten für die Restaurierung betrugen 95.000 DM davon wurden 60.000 DM von der Gemeinde selbst getragen.
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Abschließend sei zu sagen, das die Kransberger Kirche in jedem Fall ein Blickfang ist, egal von welcher Seite man nach Kransberg
reinfährt, obwohl sie nicht im Mittelpunkt des Dorfes steht.
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